Rezepte

Die Montenegriner sind gute und aufmerksame Gastgeber. Wenn ein Gast erwartet wird, werden nach alter Sitte die Tür oder das Tor als Willkommenszeichen weit geöffnet.

Dem Gast werden das beste Essen und Getränk, das man zu Hause hat, der beste Platz am Tisch, angeboten. Der Gastgeber bemüht sich, den Gast die Zeit, die er in seinem Heim verbringen wird, genießen zu lassen.

Borodetto von der Boka

1 - 1,5 kg Sardellen oder Sprotten ausgenommen, 0,5 - 1 kg Zwiebeln, Fischsuppe, Olivenöl, Weißwein, Sellerie, Petersilie, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Gewürzmischung »Vegeta«

Zwiebeln in Scheiben schneiden und in einen wenig erhitzen Topf mit 1 dl Olivenöl geben. Sellerie, Petersilie, »Vegeta«, Paprika und Knoblauch hinzufügen. Darauf Fische legen. Über die Fische die restlichen Zwiebelscheiben, Sellerie und anderes verteilen. Alles mit Weißwein oder Fischsuppe übergießen, noch etwas Öl hinzufügen, so dass die Flüssigkeit fast bis zum oberen Rand reicht. Auf stärkerer Flamme sieden und 2 Stunden bei milder Hitze kochen lassen. Je länger, desto besser!

Muschelbuzara

Die Miesmuscheln und Vongole (Venusmuscheln) werden meistens so zubereitet, dass sie in einen Topf gelegt, mit Petersilie, Knoblauch, Paniermehl und Paprika gewürzt und mit Wein und Öl übergossen werden. Auf starker Flamme wird ihr Saft ausgeschieden, in dem sie weiter gekocht werden, bis ihre Schalen sich geöffnet haben.

Käse im Öl

Leicht getrockneten Käse in Stücken schneiden, in ein Glasgefäß oder ein Einmachglas legen, mit einer Mischung aus Oliven- und Sonnenblumenöl übergießen, zudecken und kaltstellen (kann auch im Kühlschrank aufbewahrt werden). Mind. 60 Tage reifen lassen.

Imam-Bayeldi

Unter den Moslems aus Bar ist die Geschichte über einen Imam zu hören, der vor langer Zeit ein herrliches Essen aus gedünstetem Gemüse kostete und vor Begeisterung in Ohnmacht fiel. Zu Ehren dieser Impression heißt die Speise Imam-Bayeldi, was, aus dem Türkischen übersetzt, heißt: Der Imam fiel wegen der Schönheit in Ohnmacht.

Die Speise wird so zubereitet: leicht gekochte Auberginen werden der Länge nach in einige Stücke geschnitten und auf das Backblech verteilt. Separat werden Zwiebeln und Knoblauch gedünstet, Tomaten, Gewürze und Essig hinzugefügt. Die Auberginenstücke werden mit der zubereiteten Mischung übergossen und angebraten.

Pašticada

1 kg Rindfleisch von der Schulter oder vom Hals, 150 g Zwiebeln, 100 g durchw. Speck, 150 g Möhren, 1 Sellerieknolle, 2 Knoblauchzehen, 1 dl Rotwein, 2 Lorbeerblätter, Petersilie, Rindfleischbrühe, 1 frische Tomate, Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Mehl.

Das mit Speckstreifen und Möhren gespickte Fleisch im Öl anbraten. Zwiebeln, restlichen Speck, restliche Möhren, Sellerie, Knoblauch, Rindfleischbrühe hinzufügen und dünsten, bis das Fleisch weich wird. Wenn das Fleisch fast fertig gekocht ist, Wein, Tomaten und Tomatenmark hinzufügen und weitere 15 Minuten dünsten. Das fertig gekochte Fleisch herausnehmen, in Stücke schneiden, in ein Topf geben und alles noch ein Paar Minuten schmoren lassen. Mit Makkaroni servieren.

Paštrović-Makaruli

500 gr Vollkorn-Weizenmehl, 1 Esslöffel Öl, etwas Salz, Wasser.

Im einem Häufchen gesiebtes Mehl eine Vertiefung mit der Hand machen, salzen, etwas Wasser dazugeben und durchkneten. Während des Knetens den Teig ab und zu mit Mehl bestreuen, damit er nicht am Arbeitstisch oder -brett klebt. Der Teig kann erst als fertig betrachtet werden, wenn er sich von den Händen und vom Arbeitstisch löst und eine glatte Fläche bekommen hat. Der Teig darf nicht zu hart, aber auch nicht zu weich sein. Den fertigen.

Teig zudecken und eine halbe Stunde ruhen lassen. Danach mit Spezialnadeln Makkaroni machen. Diese etwas trocknen lassen. Im Salzwasser kochen, bis sie weich werden. Durchsieben, in einer feuerfesten Schüssel servieren, mit Olivenöl übergießen und mit Käse (aufbewahrt in Salzlake) servieren.

Balšića Tava (Balšić-Pfanne)

Kalbfleisch ohne Knochen 1 kg, Möhren 100 g, Zwiebeln 100 g, Petersilie 1/2 Bund, 1 Lorbeerblatt, Salz nach Geschmack, Eier 3 St., Sahne 200 g, 5 dl Milch.

Fleisch in Portionen schneiden (Portion: 2 St. à 100 g), mit Wurzelgemüse kochen, nach Geschmack salzen, nach dem Kochen sieben. In ein mit Butter bestrichenes Backblech geben und 8 bis 9 Minuten im Backofen backen lassen. Inzwischen die Soße (Royal-Masse) aus Eiern, Milch und Sahne machen, das Fleisch übergießen, so dass es fast ganz gedeckt wird. Weitere 5 Minuten im Ofen anbräunen lassen, aus dem Ofen herausnehmen, in Schüsseln mit einem Tupfen Petersilie dekoriert servieren.

Bamie-Schoten auf Ulcinjer Art

Kalbfleisch 140-160 g für eine Portion. Fleisch von Hinterkeule oder Schulter nehmen und klein würfeln. Geschälte Zwiebeln klein hacken und mit dem Fleisch dünsten. Nach Geschmack salzen, etwas gemahlenen Pfeffer und Paprika dazugeben.

Mit Wasser übergießen und langsam garen lassen. Etwas gewürfelte Tomaten und viel fein gehackte Petersilie dazugeben. Ca. 30 Minuten schmoren lassen. Inzwischen die Bamie vorbereiten: säubern, waschen, leicht dünsten, mit Zwiebeln und Gewürzen (Salz, gemahlenem Pfeffen und etwas Gewürzmischung „Vegeta“) anbraten. Wenn die Bamie-Schoten fast weich sind, vom Feuer entfernen. Fleisch in ein Keramikgefäß mit Bamie-Schoten schichten und noch 5 Minuten im Backofen auf 200 Grad backen. Warm servieren.

Karpfen aus der Pfanne

Karpfen von 2,5- 3 kg, 2 kg geschälte Zwiebeln, 250 g Dörrpflaumen, 1 Boskoop-Apfel, 1 Quitte, 1 Teel. Paprika, 125 g Tomatenmark, 1 Essl. Zucker, 4 Essl. Weinessig, 3 Essl. Mehl, 2 Glas Wasser, Salz nach Bedarf, ½ l Öl (insgesamt).

Den Karpfen auf beiden Seiten einschneiden, salzen und im Öl anbraten. Während der Zeit kleingeschnittene Zwiebeln im Öl dünsten. Wenn sie gedünstet sind, allmählich 3 Essl. Mehl, 1 Teel. Paprika, Tomatenmark, 2 Glas Wasser, Pflaumen (vorher im Heißwasser einweichen), Apfel und Quitte geschnitten, 1 Essl. Zucker, 4 Essl. Weinessig dazugeben. Salzen nach Geschmack. Den angebratenen Karpfen mit dieser Mischung übergießen und eine halbe Stunde braten lassen, bis er fein sulzig wird.

Forelle in Sauermilch

4 Forellen von 250- 300 g, 2 l milde Sauermilch, 6-7 gehackte Knoblauchzehen, etwas Salz.

Forellen wie üblich ausnehmen, Schuppen entfernen, Forellen in einer Pfanne in viel Öl braten. In die milde Sauermilch gehackte Knoblauchzehen und etwas feines Salz geben und durchrühren. In einer tieferen Pfanne gebratene, noch warme Forellen mit der vorbereiteten Sauermilch übergießen, so dass jede Forelle mit Milch gedeckt wird. Darauf 1 Esslöffel Öl, in dem die Forellen gebraten wurden, gießen. Mit etwas Schwarzpfeffer bestreuen. Das Gefäß mit Folie zudecken und für 4-5 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Lammfleisch in Milch

1,5 kg Lammfleisch von der Schulter oder dem Nierenteil, 1,5 l Milch, 3 Möhren, 2 Lorbeerblätter, 5-6 Pfefferkörner, 1 kg Kartoffeln, Petersilie, Salz.

Das Fleisch waschen, in einen Topf geben, mit Milch übergießen, ganze Möhren, Lorbeer, Pfeffer und Salz nach Geschmack dazugeben und kochen lassen. In einem anderen Topf ganze geschälte Kartoffeln kochen. Das fertig gekochte Fleisch aus dem Topf herausnehmen, in Stücke schneiden, in ein tieferes Gefäß legen und die gekochten Kartoffeln und Möhren dazugeben. Mit der durchgeseihten Milch, in der das Fleisch gekocht wurde, übergießen, mit Petersilie dekorieren.

Käsekuchen »Sirnica«

400 g jungen Käse, 4 Eier, 80 g geriebenes "Koroman" (altes montenegrinisches Roggenbrot), 80 g Zucker, 1 Vanillezucker, 1 Backpulver, 4 dl Milch, 4 dl Sahne, Schale einer unbehandelten Zitrone.

Den Käse zerquetschen, Eier, geriebenes (in Milch und Sahne eingeweichtes) "Koroman", Zucker, Vanillezucker, Backpulver, Zitronenschale dazugeben und alles zusammen auf heißes Öl geben. Im Backblech im Ofen backen, bis der Kuchen angebräunt ist.

Käse-Katschamak (Polenta)

1 kg geschälte Kartoffeln kochen und nach Geschmack salzen. Wenn die Kartoffeln fast fertig sind, werden, ohne das Wasser abzugießen, 3 – 4 Hand voll Mais- oder Weizenmehl dazugegeben und das Ganze wird weiter gekocht. Im Mehl mit einem besonderen Stößel in der Mitte ein Loch machen und eine halbe Stunde bis 40 Minuten schmoren lassen.

Wenn es fertig gekocht ist, die Flüssigkeit abgießen, den Kessel vom Feuer nehmen und die Masse mit dem Stößel schlagen und rühren. Dabei den Kessel hin und wieder auf das Feuer zurück stellen. Wenn alle Kartoffeln zu einer klumpenfreien Masse geworden sind und der "Katschamak" noch heiß ist, 3 – 4 Esslöffel Skorup (montenegrinischer Streichkäse) und ein Stück zerquetschten Käse unterrühren. Der Käse soll durch ganz "Katschamak" sichtbar sein. Wenn alle Zutaten gut miteinander vermengt sind, ist der "Katschamak" essbereit. Dazu passt Sauermilch ausgezeichnet.

Paprikaschoten im Jardum

Paprikaschoten waschen, Stängel und Samen entfernen, in ein Holzgefäß schichten und 2 – 3 Tage stehen lassen. Mit Schafmilch (Jardum) übergießen, etwas salzen und weitere 15 – 20 Tage stehen lassen. Erst danach servieren.

Kohlrouladen »Japraci«

1 kg Grünkohl «Raschtan», 400 g Kalbfleisch, 2 dl Öl, 150 g Zwiebeln, 80 g Reis, Salz, Pfeffer und Petersilie nach Bedarf, 200 g Räucherfleich nach Wunsch

Von frischen, gesunden und jungen Kohlblättern Stängel entfernen und die dicken Rippen flachschneiden. Mit kaltem Wasser waschen und in säuerlich gewürztem Salzwasser etwas ankochen (blanchieren). Die blanchierten Blätter herausnehmen und sofort in kaltes Wasser eintauchen, damit sie ihre natürliche Farbe behalten. Bis zum Verbrauch im kalten Wasser aufbewahren.

Kalbfleisch vom Hals oder von der Schulter nehmen, entsehnen, Knochen und Fett entfernen, mit einem scharfen Messer klein hacken. Zwiebeln schälen, waschen und klein hacken. Den Reis waschen und abtropfen lassen. Die gehackten Zwiebeln in einem geeigneten Topf in zerlassenem Fett dünsten, gehacktes Fleisch dazugeben und weiter kurz dünsten lassen. Den vorbereiteten Reis dazugeben und alles zusammen etwas anbraten. Mit Salz, gemahlenem Pfeffer und Petersilie nach Geschmack würzen. Die Masse abkühlen lassen.

Auf jedes Kohlblatt gibt man einen Teil der Masse und rollt die Blätter zusammen. Die Rouladen in einen Kochtopf legen, mit Wasser auffüllen, auf stärkerer Flamme sieden und ca. 2 Stunden bei milder Hitze gar kochen lassen. Tipp: Zwischen die Rouladen Räucherfleisch – je 1 Stück pro Portion – legen und zusammen kochen lassen. Am Ende mit Mehlschwitze (in zerlassenem Fett Mehl und Paprikapulver anschwitzen) andicken und ein Paar Minuten weiter schmoren lassen. Tipp: Mit Sauermilch servieren.

Pfannkuchen »Malisorske Priganice«

Aus lauwarmem etwas gesalzenem Wasser und Weizenmehl eine etwas dickere breiige Masse bereiten. In einer Pfanne viel Öl stark erhitzen, die Masse löffelweise ins Öl geben, so dass die „Priganice“ darin schwimmen. Die „Priganice“ sollen nicht aufgehen. Wenn sie auf beiden Seiten angebräunt sind, werden sie herausgenommen und mit Honig serviert.

Grünkohl »Raschtan« mit Haxe

Den Kohl gründlich waschen, die dicke Rippe mit der Hand entfernen, die Blätter mit der Hand zerzupfen, in siedendes Wasser geben und ankochen lassen. Gleichzeitig eine geräucherte Schweinshaxe, ein Stück Räucherspeck und ein Stück geräucherten Schweinskopf durchkochen. Wenn alles durchgekocht ist, den Kohl und das Fleisch in einen Kessel geben und auf offener Feuerstelle weiter kochen lassen. Wenn das Gericht halbfertig ist, einige geschälte Kartoffelhälften zugeben. Der Kohl darf nicht verkochen. Prüfen, ob das Gericht zusätzlich zu salzen ist, denn das Räucherfleisch selbst ist ziemlich salzig.